Kernstück der Profilbiegemaschine: Die Profilwalze

Die Profilwalze ist ein zentrales Bauteil für die Bearbeitung von Profilen. Sie sind austauschbar, sodass auf einer Profilbiegemaschine die unterschiedlichsten Profiltypen bearbeitet werden können.

Herausforderung Profilbiegen

Profile sind Langmaterialien mit gleichbleibendem Querschitt. Sie werden als offene, geschlossene oder als Vollprofile hergestellt. Offene Profile sind Flachbänder, L-Profile, U- Profile, C-Profile oder Doppel-T-Träger. Geschlossene Profile sind Rund-, Rechteck-, Quadrat- oder Sonderprofile. Ihnen ist gemeinsam, dass sie innen hohl sind. Vollprofile sind beispielsweise Eisenbahnschienen oder Rund-Halbzeuge für Drehprodukte.

Bei offenen oder geschlossenen Profilen ist die Biegung eine besondere Herausforderung. Bei einer nicht kontrollierten Beanspruchung auf Biegen besteht bei diesen Profilen immer die Gefahr des Abknickens. Dann ist es in der Regel unbrauchbar. Um runde oder komplex geformte Profile in gleich bleibender Qualität bedarf es einer besonderen Konstruktion, welche ein Abknicken während des Biegevorgangs zuverlässig verhindert. Das ist die Leistung von Profilbiegemaschinen mit integrierter Profilwalze.

Besonderheiten der Profilwalze

Profilwalzen sind massive, präzisionsgefertigte Stahlkörper mit gehärteter Oberfläche. Sie sind auf maximale Druckfestigkeit ausgelegt. Das ist erforderlich, da die auftretenden Punktspannungen beim Biegen sehr hoch werden können. Die Drehbarkeit der Profilwalze gewährleistet, dass sie während des Biegevorgangs keine Reibungen entstehen lässt. Außerdem hält die drehbare Profilwalze das Langmaterial während des Biegevorgangs beweglich. Damit lassen sich praktisch beliebig große Radien herstellen. Gehärtete Oberfläche, Präzisionsfertigung und Drehbarkeit stellen damit gemeinsam sicher, dass das Profil während des Biegevorgangs nicht beschädigt wird.

Eine Profilwalze hat stets exakt die negative Ausformung der Querschnittsgeometrie des zu bearbeitenden Langmaterials. Damit fügen sich die Konturen von Walze und Profil exakt ineinander. Dies gewährleistet niedrige Punktbelastungen und optimale Verteilung der Biegespannung.

Vor dem Biegeprozess sollte die Walze stets auf Sauberkeit und Zustand geprüft werden. Anhaftender Schmutz, Grate oder Riefen in der Walze übertragen sich unweigerlich in das zu bearbeitende Profil. Dann sind Beschädigungen unvermeidlich.

Arbeitsweise der Profilwalze

Profilwalzen sind Bestandteile von Drei-Rollen-Biegemaschinen. Sie werden im Dreieck angeordnet. Die äußeren Walzen sind starr. Die mittlere lässt sich zwischen den beiden Außenwalzen absenken. Bei Biegeprozess fährt die Mittelwalze immer tiefer. Das Profil kann während des Biegeprozesses linear durch die Biegemaschine gezogen werden. Das erzeugt besonders große Biegeradien. Ein langsamer, allmählicher Biegevorgang gewährleistet ein sauberes Ergebnis.